Dritte Schweizer Tagung zur Mensch-Tier-Beziehung

Tiergestützte Interventionen: Ein Gewinn für die Gesellschaft dank Forschung und Praxis

24. März 2018, Basel

Die dritte Schweizer Tagung zur Mensch-Tier-Beziehung hat gezeigt, dass sich diese bereits als feste Institution etabliert hat. Über 200 Personen aus dem In- und Ausland bildeten sich zum Thema «Tiergestützte Interventionen: Ein Gewinn für die Gesellschaft dank Forschung und Praxis» weiter und nutzen die Gelegenheit, sich mit anderen Interessierten auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Im Fokus standen dieses Jahr die gesellschaftlichen Aspekte von tiergestützten Inter­ventionen, wobei das Anliegen wiederum war, den Mehrwert zu beleuchten, der durch das Ineinander­greifen von Forschung und Praxis erreicht werden kann.

PD Dr. med. Margret Hund-Georgiadis eröffnete die Tagung und berichtete über die Erfahr­ungen in den letzten 5 Jahren, in denen tiergestützte Therapie am REHAB Basel aufgebaut und etabliert wurde. Prof. Dr. Jens Gaab zeigte im Anschluss auf eindrückliche Weise, was die Forschung im Bereich Placebo und Kontextfaktoren für den Bereich der tiergestützten Inter­ventionen bedeutet: das Fazit der Wissenschaft, dass es die Beziehung ist, die Therapie wirksam macht, legt den Grundstein die Integration von Tieren im therapeutischen und pädagogischen Bereich.

Anschliessend beleuchtete Dr. Andrea Meisser die Frage nach den gesundheitsökonomischen Aspek­ten der Mensch-Tier-Beziehung und Dr. Karin Hediger gab einen kurzen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand im Bereich tiergestützte Interventionen. Anhand von kurzen Videosequenzen unterschiedlicher tiergestützter Therapien stellte Bettina Finger die konkrete Umsetzung am REHAB Basel dar und machte die Überleitung zum Rahmenprogramm über Mittag. Dort erhielten die Gäste einen Einblick in die Gestaltung des Tiertrainings am REHAB Basel und hatten die Möglichkeit, dem Tierpflege-Team und den Tieren bei verschiedenen Trainingseinheiten über die Schulter zu blicken und Fragen zu stellen.

PD Dr. med. habil. Andreas Schwarzkopf veranschaulichte anschliessend die wichtigsten Aspekte zur Hygiene beim Einsatz von Tieren im Gesundheitswesen und in der Pädagogik und Prof. Dr. Markus Wild beleuchtete tierethische Aspekte tiergestützter Interventionen, indem er dafür plädierte, Tiere als Mitarbeitende zu behandeln, denen Rechte zustehen. Dr. Johanna Lass-Hennemann präsentierte eine Studie zum Einsatz von Therapiehunden als Krisenin­tervention nach traumatischen Erlebnissen und Michaela Scherzer stelle ein Konzept zur pferdegestützten pädiatrischen Palliativbegleitung vor.

Die musikalische Interpretation der Vorträge durch André Desponds rundete auch dieses Jahr die Tagung ab und entwickelte sich zu einem unverzichtbaren Markenzeichen.

Nachmittags boten die Posterpräsentationen, an denen sowohl Praxisprojekte wie auch neueste Forschungsergebnisse vorgestellt wurden, sowie die Stände von 19 Organisationen aus dem Bereich der Mensch-Tier-Beziehung die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen und sich über die Disziplinen hinweg auszutauschen.