Newsletter Januar und Februar 2022

 

Liebe Interessierte,

 

wir freuen uns, dass wir das Kinderbuch „Annika und der Lesehund“ wieder unterstützen konnten. Im aktuellen Newsletter stellen wir Ihnen den neuen Band vor. Weiter haben wir für Sie wieder verschiedene Veranstaltungen herausgesucht und in der Rubrik „Mitgliedervorstellung“ erzählt IEMT-Mitglied Wanda Arnskötter, wie sie zur tiergestützten Therapie und deren Erforschung gekommen ist.

Auch können wir Ihnen unser neues Titelbild präsentieren. Herzlichen Dank an Claudia Müller, die uns ein Bild von Tamaskan Tarek zugesendet hat.

 

Mit herzlichen Grüssen
IEMT Schweiz

 

 

Anika und der Lesehund – Unterwegs mit dem Therapiehund

Das Buchprojekt mit dem Lesehund geht weiter. Bereits im Jahr 2019 hat IEMT Schweiz den ersten Band von „Annika und der Lesehund“ unterstützt. Nun dürfen wir auch den dritten Band unterstützen und Ihnen hier vorstellen. In der Kindergeschichte geht Annika mit dem Therapiebegleitund mit ins Altersheim. Das Buch „Annika und der Lesehund – Unterwegs mit dem Therapiehund“ ist im Baeschlin Verlag erschienen und kann online bestellt werden.

 

IAHAIO-Konferenz in Schweden

Vom 2. – 4. September wird die 30. IAHAIO Konferenz in Stormholm (Schweden) stattfinden. Es wird eine Konferenz mit Vorträgen, Poster Session, Workshops und Praxisdemostrationen im Center für Reiten und Expertiese geplant. Bald sollen weitere Infos zu der Konferenz folgen – aber es lohnt sich sicher, diesen Event bereits dick in die Agenda einzutragen.

 

H4H-Konferenz 2022

Die achte Internationale Horses4Humans Konferenz findet vom 16. bis 18. September in Rielasingen-Worblingen (DE) stattfinden. Die Konferenz wird sich verschiedensten Themen aus den Bereichen pferdegestützter (Psycho)Therapie und Pädagogik widmen. Momentan werden noch Vorschläge für Vorträge und Workshops von den Verantwortlichen entgegengenommen.

 

Wenn Menschen und Tiere arbeiten…

Das Archiv für Agrargeschichte (AfA) führt am 24. und 25. März zum zwanzigjährigen Jubiläum eine Doppelveranstalltung zum Thema „Wenn Menschen und Tiere arbeiten…“ durch. In der Nationalbibliothek in Bern können verschiedenen Vorträge und eine Podiumsdiskussion zu der Zusammenarbeit von Menschen und Tieren angehört werden. Details zu den Vorträgen und der Anmeldung finden Sie auf dem Flyer, welcher unten verlinkt ist.

 

IAHAIO-Webinar: Tieren beibringen Ja und Nein zu sagen

Vorletzte Woche fand ein Webinar von IAHAIO zum Thema „Wie kann ich meinem Tier beibringen Ja und Nein zu sagen?“. Dieses Webinar ist sehr zu empfehlen und bald auch online für alle Interessierten zugänglich.

 

Agenda

14. – 18. März 2022 ESAAT Science Week 2022 > Hier
7. & 8. Mai 2022 IstT Fachtagung in Marl, DE > Hier
7. – 9. Juli 2022 ISAZ 2022 Konferenz in Boise, USA >Hier
2. – 4. September 2022 IAHAIO-Konferenz in Stormholm, SE >Hier
16. – 18. September 2022 H4H-Konferenz, DE >Hier
13. – 15. Oktober 2022 DVG-Vet-Congress 2022 in Berlin, DE >Hier

 

 

Unsere Mitglieder stellen sich vor

Foto: Wanda und Bernersennenhündin Runa

 

Wanda Arnskötter – Nebeneinander von Forschung und Praxis

Der Kontakt und die Beziehung zu Tieren stellen für mich schon seit meiner Kindheit einen elementaren Teil meines Lebens dar. Seit meinem Masterstudium an der Universität Basel setze ich mich auch aus wissenschaftlicher Perspektive mit der Mensch-Tier-Beziehung auseinander.

Seit 2020 arbeite ich als Psychotherapeutin bei «Compas – Institut für natur- und tiergestützte Interventionen». Auf dem Bäumlihof in Riehen (BS) werden natur- und tiergestützte Angebote für verschiedene Altersgruppen angeboten.

Seit dem letzten Jahr widme ich mich im Rahmen meines PhD-Studiums an der Universität Basel an der Abteilung «Klinische Psychologie und tiergestützte Interventionen» wieder intensiv der wissenschaftlichen Seite der Mensch-Tier-Beziehung.

Zu meiner grossen Freude begleitet mich seit wenigen Wochen eine kleine Bernersennenhündin. Ich schätze ihr lebendiges, erdendes und achtsames Wesen sehr und fühle mich durch sie sehr bereichert. Mein Wunsch ist, sie zukünftig auch therapeutisch in meiner Arbeit einsetzen zu können.

 
Wanda Arnskötter ist zu finden bei:

 

Aktuelle Forschung in Kürze

Zurückgewiesen von meinem Haustier

 

Hintergrund

Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis nach positiven und dauerhaften sozialen Beziehungen zu Anderen. Wird das Bedürfnis nach Zugehörigkeit verwehrt, z. B. durch soziale Ablehnung oder Ausgrenzung, wirkt sich dies negativ auf die körperliche und geistige Gesundheit und das Wohlbefinden aus. In dem vorliegenden Artikel wollte die Forscherin Stephanie Richman mit zwei Studien herausfinden, ob die Ablehnung durch ein Tier ähnliche Effekte wie die Ablehnung durch einen Menschen nach sich zieht.

 

 

 

Methode

In der Studie 1 wurden die Teilnehmenden auf ein Treffen mit einem Hund vorbereitet. In der Experimentalbedingung teilten die Studienmitarbeitenden den Teilnehmenden mit, dass der Hund den Geruch ihres Kleidungsstückes nicht mochte und sie deshalb den Hund nicht treffen können. Der Kontrollgruppe wurde mitgeteilt, dass die Hundebesitzer*innen frühzeitig gehen mussten. Danach füllten alle Teilnehmenden Fragebogen zu den aktuellen Gefühlen, zu Aggression und zur Befriedigung von psychologischen Bedürfnissen (nach Zugehörigkeit, Selbstwert, Kontrolle und Sinnhaftigkeit) aus.

 

In der Studie 2 nahmen 246 Personen (123 davon weiblich) teil. Alle schrieben einen Text zu einem von drei Themen und füllten anschliessen den Fragebogen zur Befriedigung von psychologischen Bedürfnissen aus Studie 1 aus. Die Teilnehmenden schrieben in den drei Bedingungen über folgende Themen: 1. Die Erfahrung von einem Tier zurückgewiesen werden, 2. die Erfahrung von einer Person zurückgewiesen zu werden, 3. die Erfahrung des letzten Einkaufs in einem Lebensmittelgeschäft (Kontrollbedingung).

 

 

Resultate und Diskussion

Die Resultate der Studie 1 weisen darauf hin, dass Menschen von einem Tier zurückgewiesen werden können und dass dies ähnliche Reaktionen hervorruft wie eine Zurückweisung durch einen Menschen. In Studie 2 hatten die Teilnehmenden nach einer Ablehnung durch ein Tier und einer Ablehnung durch einen Menschen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine geringere Befriedigung von psychologischen Bedürfnissen (siehe oben). Dies zeigt, dass die Ablehnung durch ein Haustier eine ähnliche Erfahrung ist wie die Ablehnung durch einen Menschen. Diejenigen, die von einem Menschen zurückgewiesen wurden, hatten jedoch leicht, aber signifikant niedrigere Bedürfnisbefriedigung als diejenigen, die von einem Haustier zurückgewiesen wurden.

 

Studien haben gezeigt, dass Haustiere positive wie auch negative Effekte auf ihre Besitzerinnen haben können. Dieser Artikel gibt mit seinen Resultaten einen Hinweis, warum Haustiere manchmal für Menschen nicht ausschließlich positive Auswirkungen haben.

 

IEMT-Mitglieder erfahren zudem wie in der Studie genau den Teilnehmenden das Gefühl gegeben wurde, dass sie von einem Hund abgelehnt wurden und welche Resultate die Autorin in Bezug auf Aggression gefunden hat.

Quelle

Richman, S. B. (2020). Man’s Best Friend? The Effects of Being Rejected by a Pet. Journal of Social and Clinical Psychology, 39(6), 498-522. https://doi.org/10.1521/jscp.2020.39.6.498